Mittwoch, 15. Januar 2014

Der Basaltsteinbruch von Bransrode

Die Geisterburg von Bransrode

Es ist ein durchaus gefährliches Unterfangen, sich dem Kernbereich des Basaltsteinbruchs von Bransrode am Hohen Meissner zu nähern. Festes Schuhwerk ist bei Wanderungen in der Region ohnehin angesagt. Verlässt man die mehr oder weniger gepflegten Wanderwege, um dem Berg der Holle das eine oder andere Geheimnis zu entreißen, sollte der Abenteurer schon ein paar Dinge beachten. Klar, das Betreten des Steinbruch-Geländes ist ohnehin „bei Lebensgefahr verboten“, wie die originell formulierten Warntexte verkünden. Aber wer denkt schon daran, dass beispielsweise bei einem Unfall im nordosthessischen Abenteuerland auch ein noch so smartes Handy im Zweifelsfall eben keine Hilfe mobilisieren kann.

Viele Bereiche des Steinbruchs, dessen zerkleinerte Basaltsäulen unter anderem dem Bau der A44 dienen, sind inzwischen stillgelegt und werden von der Natur zurückerobert. Allen voran die Lupinen, die als Pionierpflanzen den Boden für anspruchsvollere Gewächse vorbereiten.
Aber dort, wo der Mensch dem mächtigen Meißner die eine oder andere Narbe verpasst hat, offenbart sich dem Besucher auch ein tiefer Einblick in die Erdgeschichte. Basaltsäulen, erstarrte Lavablasen oder herumliegende Gesteinsbrocken ganz unterschiedlicher Körnung verraten dem kundigen Betrachter eine Menge über die vulkanischen Ereignisse, die sich hier vor undenklichen Zeiten abgespielt haben.
Und dann sind da noch die Gesteinsformationen, die wie von Menschenhand errichtet, an mächtige Festungen aus sagenhaften Zeiten erinnern. Für den phantasiebegabten Wanderer kristallisieren sich Mauern mit Zinnen, Bastionen und Türmen unter dem Schutt heraus, die nur darauf warten, genauer untersucht zu werden. Aber Vorsicht, vielleicht ist diese mächtige Basaltfestung ja auch die letzte Zuflucht der alten Sagengestalten des Meißnerlandes, die, wenn sie sich gestört fühlen, gelegentlich Schutt und Geröll auf die allzu vorwitzigen Wanderer fallen lassen.
Natürlich sind die Zeiten, als die Wesen der Anderswelt das Land auf und um den hohen Meißner besiedelten und die Menschen bestenfalls geduldet waren, längt vorbei, die Festung lediglich eine Basaltformation und der Steinbruch eben nur ein einfacher Steinbruch . . . oder?


Am Eingang des Steinbruchs
Teilweise noch in Betrieb, wie die noch unbewachsenen Splitberge zeigen
Lebensfeindlich nur auf den ersten Blick
Ein steckengebliebender Basaltschlot, wie ein Tor zur Geisterburg
Lavablasen




Wie ein Wesen aus einer anderen Zeit
Lupinen, die Pioniere der Pflantzenwelt

Mehr über spannende Ausflugsziele im Werra-Meissner-Land finden Sie im Buch: Durch das Land der wilden Holl.

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