Montag, 4. Januar 2010

In hessisch Sibirien

Langlaufen im Werra-Meissner- Land


Ski fahren im Werra-Meissner-Land? Da kommt doch nur der Hohe Meissner mit seinen gespurten Loipen und den Schlepplift in Frage. Hier gibt es ausreichend Schnee, große Bus- und Autoparkplätze sorgen bei schönem Wetter für das offensichtlich so beliebte Massengefühl. Und sonst? Winterfreuden in dieser Region tatsächlich nur am Meißner?


Wer die Gegend zwischen Werra und Fulda als das versteht, was sie ist, nämlich als touristisches Abenteuerland, der kommt auch wintersportlich nahezu überall auf seine Kosten, vorausgesetzt, er erwartet keine entsprechende Infrastruktur.

Für ein paar Wochen darf man nämlich in der gesamten Region vor allem in den höheren Tallagen und natürlich auf den Höhenzügen mit einer durchaus Langlauf tauglichen Schneedecke rechnen. Und statt sich bei seinen Wanderungen durch die herrliche Wintergegend dann in Moon-Boots durch den Schnee zu quälen, kann man problemlos seine Langlaufski-Ausrüstung auspacken und die Wunder der märchenhaften Winterwelt buchstäblich erfahren.

Schneebemützte Beerentrauben
Man sollte seine Tour schon starten, wenn die Sonne noch mit dem Nebel kämpft.
Nicht nur, dass in dieser Zeit Details der Winterlandschaft ihren besonderen Reiz entfalten, wie beispielsweise die schneebemützten Beerentrauben, man merkt auch sehr schnell, dass der Tag für eine solche Expedition gar nicht lang genug sein kann.

Die Weite des Berglandes
Wenn sich die Sonne dann die Lufthoheit am nun blauen Himmel erobert hat, entfaltet sich dem Auge des Ski- Wanderers die ganze Weite des Berglandes. Fernblicke, wie sie die anderen Jahreszeiten mit ihrer dichten Vegetation nur selten zulassen, bieten sich nahezu überall. Aber der helle, sonnige Mittag ist nur kurz.

Geheimnisvolle Gewässer
Die Sonne beginnt früh ihren Weg zurück hinter den Horizont und das schräg einfallende Licht wirft nun ihre warmen, goldenen Töne auf die Landschaft. Nun verzaubern die Gewässer den dahingleitenden Wanderer mit verwirrenden Reflexen, geheimnisvollen Nebelschwaden oder Spiegelungen, die wie eine Einladung zum Durchschreiten eines Tores zur Anderswelt erscheinen.

abendliche Farbenspiele
Und neigt sich der Tag schließlich seinem Ende zu, möchte man gerne verweilen, um die sich ständig ändernden Farben, die die Abendsonne über Himmel, Wolken, Dörfer und Landschaft fließen läßt, zu beobachten.

nächtliche Skiwanderung bei Vollmond
Während die Ski-Touristen auf den überfüllten Meißnerloipen, erschöpft längst wieder ihre Autos und Busse geflutet und den Berg richtung Heimat verlassen haben, drängt es den Ski- Wanderer noch längst nicht nach Hause.
Viel zu spannend gestaltet sich die Landschaft nun, nachdem die Sonne die Aufgabe der Landschaftsbeleuchtung an den vollen Mond abgegeben hat. Selbst eine Wolkendecke kann in solchen Nächten nicht verhindern, dass der Wanderer seinen Weg findet. Wie Scherenschnitte heben sich nun die Bäume und Berge vor Himmel und Schnee ab und spätestens jetzt darf man auch das Erscheinen von Geistern, Dämonen und Sagengestalten erwarten.


Abenteuer für Selbstversorger

Was man bei einer solchen Expedition leider nicht erwarten darf, das sind Gelegenheiten irgendwo einzukehren.
Selbstverständlich ist in dieser Region ohnehin niemand auf Ski- Wanderer vorbereitet. Und so setzt ein solches Abenteuer den persönlichen Besitz einer entsprechenden Ski- Ausrüstung und natürlich das Mitführen von Getränken und Verpflegung voraus. Ski- Verleih, gastronomisches Wandernetz, verlässliche Winter- oder gar Ski- Wanderkarten -Fehlanzeige. Die Region ist und bleibt ein Abenteuerland mit unglaublich viel Potenzial und erschreckend wenig zielführender Initiative.

Fotos: Wolfgang Schwerdt

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

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