Railwalk in Nordosthessen
Oft leicht zugänglich und meist gut sichtbar, oft aber auch
ein wenig versteckt liegen die Zugänge zu den stillgelegten Eisenbahntrassen,
die das Werra-Meissner-Land durchziehen. Kilometerlange Wanderungen auf den
alten Gleisen bieten dabei teils neue Perspektiven auf die scheinbar bekannte
Landschaft und auch mit so mancher
Überraschung wartet das industrielle Flächendenkmal auf. Nicht immer ist das,
was der Wanderer an der Strecke vorfindet so spektakulär wie die verborgenen Tunnelköpfe oder die mächtigen Viadukte der
Kanonenbahn aus dem 19. Jahrhundert. Aber auch die kleinen Dinge oder
nur einmal ein genauerer Blick auf die Gleise üben auch auf den , der kein
eingefleischter Eisenbahnfan ist, eine gewisse Faszination aus, wie die
folgenden Impressionen einer kurzen Wanderung von Witzenhausen nach Unterrieden
zeigen.
Mit dem Betreten der Gleise am ehemaligen Südbahnhof
Witzenhausens, beginnt der kurze Tripp in die Vergangenheit. Folgt man den
Schienen nach rechts, landet man in Hundelshausen, jenem Witzenhäuser Ortsteil
im Gelstertal, der seine Blüte im 19. Jahrhundert dem dortigen Gipswerk
verdankt.
Unter Strom
Wir aber lenken unsere Schritte nach links, schlagen
uns durch das teils dornige Gestrüpp unter der Brücke hindurch, am Abbruch des Johannisbergs
vorbei. Reisende des 19. Jahrhunderts hätten das Trafohaus, das linkerhand an
die bröselige Felswand gebaut ist, wohl als Curiosität beschrieben, ein Relikt
aus gar nicht alten Zeiten.
Brückenschlag
Gut 100 Meter weiter schon schweift der Blick in die Ferne.
In gerader Linie führen die Gleise auf dem imposanten Viadukt über die Auen und
den Fluss Werra, das Ziel, Unterrieden, bereits in Sicht.
Auf der Hut
Alte Signale geben dem Kundigen Hinweise auf nahende
Gefahrenstellen. Zunächst eine leichte Kurve, dann eine Weiche, deren Abzweig aufs
Abstellgleis führt. Und dort, wo sich im Blick des Betrachters die Schienen
treffen, das ehemalige Bahnhofsgebäude.
Auf dem Abstellgleis
Hier ist der kurze Railwalk zuende, die alte Bahn
bleibt aber mit den mächtigen Bögen des Viaduktes - deren einen wir
durchschreiten - und die sich im nahegelegenen Angelteich spiegeln auch auf dem
Rückweg durch die Auen präsent.
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