Sonderausstellung in der Sammlung der Gipsabgüsse antiker Skulpturen – vom 14. April bis 19. Juli 2015
(Pressemitteilung
der Universität Göttingen) Der Jagdfries von Vergina gehört zu bedeutendsten
Zeugnissen antiker Malkunst. Seiner Rekonstruktion widmet sich eine
Sonderausstellung in der Sammlung der Gipsabgüsse antiker Skulpturen der
Universität Göttingen. Die Ausstellung wird am Dienstag, 14. April, um 18 Uhr
im Archäologischen Institut am Nikolausberger Weg 15 im Hörsaal PH 12 eröffnet.
Grußworte sprechen die Vizepräsidentin der Universität, Prof. Dr. Ruth Florack,
und der Dekan der Philosophischen Fakultät, Prof. Dr. Johannes Bergemann. Die
Studentin Doreen Spitzer und die Kuratorin der Ausstellung, Dr. Ulrike
Koch-Brinkmann, führen in das Thema ein.
Es war eine
Sensation, als 1977 im nordgriechischen Vergina ein prachtvolles Kammergrab
entdeckt wurde, dessen Fassade mit einer monumentalen Wandmalerei aus der
Blütezeit der griechischen Malerei geschmückt war. Vieles spricht dafür, dass
in diesem Grab der Makedonenkönig Philipp II., Vater Alexanders des Großen,
bestattet war. Es zeigt den König und sein Gefolge bei der Jagd auf Löwen und
andere wilde Tiere.
Ein
Forscherteam unter der Leitung der Archäologin Dr. Ulrike Koch-Brinkmann hat
das nur lückenhaft erhaltene Gemälde mit Hilfe moderner computergestützter
Verfahren wieder lesbar gemacht. Zusammen mit Studierenden der Universität
Göttingen entwickelte das Team die Ausstellung. Im Mittelpunkt steht eine
Teilrekonstruktion des monumentalen Gemäldes im Maßstab 1:1 und eine
elektronische Animation, die den räumlichen Aufbau der Komposition
verdeutlicht. Zudem geht es um den historischen Kontext und stilbildende
Techniken.
Bereits in
der griechischen Antike, in der Epoche Platons und Alexanders des Großen,
wurden revolutionäre maltechnische Neuerungen entwickelt: die perspektivische
Verkürzung von Gegenständen, ihre Modellierung durch Schattierungen und
Glanzlichter, die gestaffelte Anordnung der Figuren im Raum. Griechische und
römische Schriftquellen nennen viele Namen berühmter Maler und rühmen die hohe
Kunst ihrer meist auf Holztafeln gemalten Werke. Erhalten ist davon so gut wie
nichts. Dies macht den Jagdfries von Vergina so wertvoll: Er ist eines der ganz
seltenen Originalwerke aus der klassischen Epoche der griechischen Malerei.
Weitere Informationen sind unter www.stiftung-archaeologie.de/vergina zu finden.
Die
Ausstellung kann bis zum 19. Juli 2015 jeweils sonntags von 10 bis 16 Uhr im
Rahmen der „Sonntagsspaziergänge“ der Göttinger Universitätssammlungen
besichtigt werden.
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