
Die Bilder der herbstlichen Natur sind ohnehin mit dem Verstand nicht fassbar, eine kleine Veränderung des Sonnenstandes nur, und die Welt hat sich verändert. Die Schatten zeichnen neue Muster in die Äcker und Wiesen, abstrakte Gemälde. Sträucher, Bäume und Blätter erleuchten dort in warmen Farben, wo gerade eben noch undurchdringliche Finsternis schien. Wege und Strukturen zeichnen sich in der Landschaft ab, die diese eben noch verbarg und die sie einige Zeit später wieder in sich aufsaugen wird.



Müßig, sich zu fragen, was ist wirklich und was nur dem verträumten Spiel der Herbstsonne zu verdanken.



Mit der Sonne im Rücken offenbart sich dem Betrachter eine verführerische Welt. Berge im Dunst, tief gestaffelt, lassen geheimnisvolle Täler vermuten, die normalerweise eintönig grünen Wälder und Baumgruppen werden zu vieltönig leuchtenden Pflanzenteppichen, einladend, freundlich, oft als Inseln in den aufgebrochenen Äckern oder den abgemähten Wiesen wahrgenommen. Unwillkürlich läßt man seine Blicke am "Ufer" entlang streifen, um nach einem Boot Ausschau zu halten, denn liebend gern würde man dorthin übersetzen, durch die sanft gewellte Dünung der Äcker und Wiesen.

Fotos: Wolfgang Schwerdt
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